KRANKHEITSBEDINGT ABGESAGT!! 20. Oktober 2025 – Zeitzeugenvortrag von Dr. Kurt Salomon Maier
Der Zeitzeugenvortrag in Breisach muss aus Krankheitsgründen abgesagt werden. Wir bedauern dies sehr und wünschen Dr. Kurt Salomon Maier eine rasche Genesung.
„Unerwünscht“ – Kindheitserinnerungen eines Kippenheimer Juden“
Montag, 20. Oktober 2025, 19.30 Uhr,
Spitalkirche Breisach, Marienau 1
Der 1930 in Kippenheim geborene Dr. Kurt Salomon Maier wird in der Spitalkirche Breisach über seine Kindheit und Jugend in Kippenheim und über die Erfahrungen seiner Familie während der NS-Zeit berichten.
Im Oktober 1940 wurde seine Familie zusammen mit mehr als 5600 badischen Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten in das französische Internierungslager Gurs am Rand der Pyrenäen verschleppt. Viele der Deportierten starben dort an Hunger, Krankheiten und Entkräftung; ein großer Teil wurde später in die Vernichtungslager im Osten deportiert.
Familie Maier gelang in letzter Minute die Flucht – über Marokko und Portugal erreichte sie 1941 die USA. Auch dort blieb Kurt Maier mit antisemitischen Vorurteilen konfrontiert.
Trotz der erlittenen Verfolgung blieb ihm seine Heimat Baden stets wichtig. Seit vielen Jahren reist der heute 95-Jährige regelmäßig aus den USA nach Deutschland, um mit Schülerinnen und Schülern, Kirchengemeinden und Gedenkinitiativen über seine Geschichte zu sprechen und das Erinnern wachzuhalten.
Mit dem Exilarchiv Frankfurt hat sich Kurt Maier an einer neuen Begegnung mit Schülerinnen und Schülern beteiligt. Er steht, zusammen mit Inge Auerbacher, ebenfalls aus Kippenheim stammend, in dem Projekt Frag nach! Digitale interaktive Interviews mit Inge Auerbacher und Kurt S. Maier als digitaler Zeitzeuge zur Verfügung.
Die Zeitzeugenreise von Kurt Salomon Maier wird gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) und das Ministerium für Kultus, Jugend und SportBaden-Württemberg.

Foto: Foto von Wilhelm Fischer, 22.10.1940, Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V.
Kippenheim, 22. Oktober 1940: Kurt Salomon Maier war in der jüdischen Schule in Freiburg, als sein Vater ihn anrief und sagte, er müsse schnell nach Hause kommen. Als er mit seiner Familie zum Mannschaftswagen der Polizei ging, trug er daher noch seine Schultasche. Jahre später erinnerte er sich beim Anblick dieses Fotos vor allem an seinen vor ihm gehenden Großvater, der nur mühsam laufen und kein Gepäck tragen konnte. In seiner Autobiografie notierte er unter dem Foto „Wir werden abgeholt“.