2022
Für mehrere Tage wurden die beiden jüdischen Friedhöfe Breisachs zum Arbeitsort für Marek Leszczynski. Der Kunsthistoriker und Restaurator aus Hechingen ist Experte für die fotografische Dokumentation jüdischer Grabsteine. Im Auftrag des Blauen Hauses hat er mit seiner Kamera und Spiegeln die Grabsteine des Alten und Neuen Jüdischen Friedhofs festgehalten.
Das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt soll im nächsten Schritt ermöglichen, die hebräischen Grabinschriften zu digitalisieren und übersetzen. Der Judaist Dr. Frowald Gil Hüttenmeister, einer der führenden Experten für jüdische Friedhöfe in Europa, begleitet das Vorhaben ehrenamtlich.
Mit der Dokumentation, die in die Online-Datenbank „Jüdische Familien im Südwesten“ einfließt, können weltweit Menschen über ihre Vorfahren in Text und Bild Auskunft erhalten.
Der Alte Friedhof hat besonders stark durch die nationalsozialistischen Zerstörungen nach 1933 gelitten. Von den im Jahr 1936 noch etwa 350 Grabsteinen sind nur noch wenige Dutzend vollständig. Zahlreiche Grabsteinfragmente sind nach 1947 in einer Rotunde einbetoniert worden, um weitere Zerstörungen und Diebstähle zu verhindern. Mit der Dokumentation besteht die Hoffnung, auch diese Fragmente diese in digitaler Form sortieren und zuordnen zu können.
Die Dokumentation wurde unterstützt durch
die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

