Vor 1301 – 1349
Nur Kaufleuten erlaubte ein 1185 zwischen dem Basler Bischof Heinrich und König Heinrich V. geschlossener Vertrag die Ansiedlung auf dem Breisacher Berg.
„Smariant der Jude von Breisach unser Bürger“ und seine Söhne, sein Nachbar Salmann von Bern, Viveli, Löwe und Gutela: Unabgesondert von ihren christlichen Nachbarn genossen auch jüdische Geschäftsleute dieses Vorrecht und wohnten dreißig Jahre vor dem gewaltsamen Ende ihrer Gemeinde auf dem mons brisiacus. Von vierzehn Häusern, die sich um 1325 im Besitz jüdischer Eigentümer befanden, standen zehn in der Oberstadt und nur vier in der Unterstadt. Dem Hofstättenverzeichnis von 1319 zufolge an „des Reichs freier Straße“ wohnten der Geldverleiher Smariant und Salman, sein Nachbar, in nächster Nähe des Radbrunnens.
Auch die erste Breisacher jüdische Gemeinde fiel den Verfolgungspogromen, die ganz Europa erfassten, zum Opfer. Als die Pest wütete, wurde den Juden vorgeworfen, sie hätten die Brunnen vergiftet. Das Deutzer Memorbuch gedenkt des Martyriums der Breisacher Juden im Februar 1349. „Jiskor Elohim – Gott möge gedenken der Ermordeten und Verbrannten der Gemeinden Basel, Ehnheim, Kaysersberg, Breisach, Sennheim, Rosheim mit den Seelen Abrahams, Isaaks und Jakobs, Saras, Rebekkas, Rahels und Leas und mit den anderen Gerechten, die im Garten Eden sind. Amen. Sela.“