7. Keller

Steigt man die Treppe in den Gewölbekeller hinab, muss ein großer Besucher sich etwas ducken. Der Boden der beiden Kellerräume ist mit großen Rheinwackensteinen bedeckt, und beim Gang über den unebenen Boden ist ein vorsichtiger Tritt geboten. Die Rückwand des Kellers, den man zuerst betritt, ist eine Verfüllung zur Abgrenzung des Raumes. Zwei Öffnungen zeigen die dahinter liegende Brücke, die über den Stadtgraben führte.

Im links anschließenden, quadratischen Kellerraum, ist die erste Bauphase des Hauses ablesbar (2. Hälfte des 17. Jahrhunderts). Er enthält nicht nur den ursprüngliche Eingang zum Haus, sondern auch einen Teil  mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Das Mauerwerk besteht aus Lagen von Backsteinen und vulkanischen Bruchsteinen unter Einschluss von Spolien.
In der rechten Ecke ist ein etwa 30-40 cm hoher Sockel erkennbar, wie fest gebacken im Boden. Er wurde belassen, um zu zeigen, wie der Keller mit einer vollständigen Verfüllung beim Kauf des Hauses durch den Förderverein im Jahr 2000 vorgefunden wurde. Erst unter dieser „Decke“ kam der alte Steinboden mit einer Abflussrinne zum Vorschein. Schüler und Studenten aus Deutschland, den USA und aus mehreren osteuropäischen Ländern haben mit großem Engagement in mehreren Etappen diese Fundamente im Rahmen eines ehrenamtlichen Workcamps der „Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste“ zwischen 2002 und 2005 freigelegt. Ihnen danken wir ganz herzlich für diesen Einsatz.
Die Hausgeschichte ist hier abzulesen. Die Archäologen des Landesdenkmalamtes vermuten die Nutzung dieses Raumes als Keller, in dem Fässer gelagert und gereinigt wurden.

Keller.pdf
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