15. November – Vortrag: Die „Poche de Colmar“ und das Ende der Nazi-Herrschaft im Elsass

18 Uhr, Blaues Haus Breisach, Rheintorstraße 3 (ehemaligeJudengasse)

Referent: Dr. Bernd Hainmüller

 

 

In diesen Tagen vor achtzig Jahren ging der Zweite Weltkrieg im Elsass zu Ende. Mit der Rückeroberung von Strasbourg am 23. November 1944 war das Elsass im Norden befreit; mit der Rückeroberung von Hüningen am südlichen Ende des Elsass am 1. Dezember 1944 war der Sieg der Alliierten schon zum Greifen nahe. Doch es dauerte noch bis zum 9. Februar 1945, bis die letzten deutschen Soldaten sich über den Rhein zurückgezogen hatten. Niemand hätte gedacht, dass sich die Befreiung des Elsass nur in Etappen vollzog und zwar in derart blutigen direkt vor unserer Haustür. Hauptgrund für diese Verzögerung war die „Poche de Colmar“, der Brückenkopf der deutschen Streitkräfte, der sich von Hüningen im Süden bis nach Rheinau im Norden erstreckte. Logistische Probleme, zerstörtes Gelände, hartnäckiger deutscher Widerstand und Differenzen zwischen den alliierten Kommandeuren führten dazu, dass sich die Kämpfe zur Befreiung der Region wochenlang hinzogen.

Es gab viele prominente Augenzeugen, die in diesen Tagen mitten im Geschehen steckten: Der deutsche Maler Otto Dix, der als Kriegsgefangener des Volkssturms in Logelsbach bei Colmar inhaftiert war, der Elsässer Tomi Ungerer, der mit seiner Mutter als 13 Jähriger den deutschen Truppen in Logelsbach Widerstand zu leisten versuchte und die amerikanische Kriegsfotografin Lee Miller, die mit den amerikanischen und französischen Truppen an der Poche de Colmar lag und als erste Reporterin für die Modezeitschrift „Vogue“ in Amerika und Europa ihre Sicht der Dinge vor Ort niederschrieb.

 

Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Brücke für die Zukunft – Pont pour l’avenir“

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