1998

Von 1994 bis 1998 diskutierten der Gemeinderat und die Bürger:innen der Stadt über den Vorschlag, die frühere „Judengasse“ endlich wieder so zu benennen. 1933 war sie auf Anordnung der Nationalsozialisten in „Rheintorstraße“ umbenannt worden. Der Gemeinderat entschied sich für einen Kompromiss: „Rheintorstraße ehemalige Judengasse“.

1999

Ralph Eisemann wollte seinen drei Enkelinnen zeigen, wo die Familie ihre Wurzeln hatte. Sein Elternhaus, das ehemalige jüdische Gemeindehaus, konnte besichtigt werden.

2000

Im Juli wurde der Kaufvertrag für das Haus geschlossen. Eine intensive Planungsphase für die Renovierung und die Nutzung begann.
Anlässlich des 60. Jahrestages der Auslöschung der Breisacher und aller jüdischen Gemeinden in Baden am 22. Oktober 1940 lud der Verein mit der Stadt Breisach zu einer „Woche der Begegnung“ ein.

2001

Der Förderverein schloss sich dem Netzwerk „Alemannia Judaica“ an und lud zur Jahrestagung nach Breisach ein. Im Netzwerk trafen sich einmal im Jahr Archivar:innen, Historiker:innen und Initiator:innen von Erinnerungsorten, die sich die Bewahrung des Erbes der deutschsprachigen jüdischen Gemeinden in Vorarlberg (Österreich), in der Nordschweiz, im Elsass und in Südwestdeutschland zum Ziel gesetzt haben.

2002

Willi Sutter und seine Firma „Domiziel“ übernahmen die Verantwortung für die Restaurierung des Hauses. Die Denkmalpflege sagte finanzielle Unterstützung zu; der Landkreis und die Stadt Breisach und viele Spender:innen beteiligten sich. Bis zur Fertigstellung war es ein langer Weg.

2003

Im Juni wurde das renovierte Haus eingeweiht und heißt seitdem „Blaues Haus“. Das Programm brachte die Gäste, die aus vielen Ländern angereist waren, in Gespräche mit Schüler:innen.

2004

Im Blauen Haus fand eine dreisprachige internationale Tagung über die ersten Familien der Breisacher Jüdischen Gemeinde im 17. Jahrhundert am Beispiel der Familie Geismar statt. Einige Holocaustüberlebende und viele Nachkommen von Breisacher Juden nahmen teil.

2005

Im Mai zeigte das Blaue Haus Fotos vom zerstörten Breisach. Gerald Schwab (1925–2014) hatte als US Soldat 1945 und 1946 die Heimatstadt seiner Eltern besucht. Er war einer von mehreren US-Soldaten mit Wurzeln in Breisach, die für die Befreiung Europas von den Nationalsozialisten gekämpft hatten.

2006

Die „Friends of the Blue House“ in New York unterstützten zwei jüdische Choreografen, Aviva Geismar und Jonathan Hollander, dabei, die „Tänze für das Blaue Haus“ nach Freiburg und Breisach zu bringen.

2007

Die Jahrestagung wurde vom Blauen Haus, dem Bürgermeister von Mackenheim und der „Gesellschaft für die Geschichte der Juden im Elsass und in Lothringen“ (SHIAL) vorbereitet und fand in Breisach und Mackenheim statt.